Kunstharz kann vielseitig eingesetzt werden
Der rasante wissenschaftliche, technisch-technologische Fortschritt, die schnell wachsende Anzahl von Innovationen in der Produktion und immer neue Bedarfe in Industrie, Handwerk, individuellem Konsum sowie im Umwelt- und Ressourcenschutz stellen ständig neue Anforderungen an die moderne Materialwissenschaft. Neue Werkstoffe, die Verbesserung bestehender und die Entwicklung von Materialien nach vorgegebenen Eigenschaften nehmen weltweit einen breiten Platz in der Grundlagenforschung und der angewandten Forschung ein. Die Materialforschung gehört zu den so genannten Schlüsseltechnologien. Zu diesem Komplex zählen auch die Kunstharze.
Werkstoff Kunstharz - großes Spektrum an synthetischen Harzen
Neben Naturharz, das fast ausschließlich von Bäumen gewonnen wird, und auch heute noch eine breite Anwendung findet (zum Beispiel in Medizin und Arzneiprodukten, Hygieneartikel, Farben und Lacken), hat die Materialforschung seit dem Jahr 1902 (erstes Kunstharz von Carl Heinrich Meyer, das Phenol-Formaldehydharz oder Laccaïn) eine Vielzahl künstlicher, also synthetischer Harze und ihre Kombinationen hervorgebracht. Diese besitzen unterschiedliche Eigenschaften und können teilweise mit Naturharzen und anderen Produkten zusammen verwendet werden um völlig neue Werkstoffanwendungen zu kreieren.
Der Werkstoff Kunstharz gehört zu den Kunststoffen und wird unter anderem als formbare Masse mit bestimmten Parametern verwendet. Synthetische Harze dienen als Grundlage beziehungsweise als Zusatzstoffe zur Herstellung von Plasten und weiteren Materialien oder auch als Reaktionsmittel. Kunstharze können flüssig, breiig oder fest sein und werden oft als Emulsion und Suspension produziert und genutzt. Ihr Härtegrad kann in der Regel durch die Zugabe von einem Härter variiert werden.
Breites und wachsendes Anwendungsfeld von Kunstharzen
Sie werden zunehmend in der Industrie, Elektronik und anderen Branchen eingesetzt. Wichtige Anwendungsgebiete sind unter anderen als Ionenaustauscher und Isolierung (Kabel), zur Schaltkreisherstellung und Imprägnierung, zur Fertigung von Schaumstoffen, Wärmedämmungen, Vergussmassen, vielfältigen Klebstoffen, (Faser)-Verbundwerkstoffen, Glas- und Holzfaserwerkstoffen, von Kohlenstoffverstärungen (Autoindustrie, Luft- und Raumfahrt), von Lacken, Farben, Acrylharzen und Polymerbeton, von Medizintechnik und Medizinprodukten und von Fließmitteln.
Die Einsatzbreite ist praktisch unerschöpflich und wird sich in Zukunft noch erweitern.